Einsteiger Klavier + Die besten Tipps und Kaufberatung

Klavier spielend lernen- in jedem Alter!
Pianistin
Kamil Kamil

Hier schreibt: Kamil – Autor und leidenschaftlicher Musiker mit mehr als 20 Jahren praktischer Erfahrung mit verschiedenen Musikinstrumenten in zahlreichen Bands.

Hinweis: Im folgenden Artikel vergleiche ich alle Produkte unabhängig. Dabei verlinke ich auf ausgewählte Online-Shops und Partner, von denen ich ggf. eine Vergütung erhalte.

Mit diesen Tipps triffst Du beim Klavierkauf die richtige Wahl

  • vor dem Kauf lohnt sich ein Klavier zur Miete
  • ein Mittelklasse-Klavier kostet ca. 4.000€- daran hat Du aber auch lange Freude
  • gebrauchte Klaviere werden am besten restauriert beim Fachhändler gekauft
  • wenn es ein Digitalpiano wird, dann mit vergleichbarer Anschlagmechanik

Das beste Klavier auswählen- hierauf kommt es an!

Klavier im Niedrigpreissegment

Wenn nur wenig Geld zur Verfügung steht, raten wir Dir dazu, das Klavier erstmal zu mieten. Oft sind die Vereinbarungen mit Instrumentenvermietungen so gestaltet, dass das Klavier auch über die Miete gekauft werden kann. Gerade in der Anfangszeit ist das praktisch, um herauszufinden, ob das Hobby langfristig zu Dir oder zu Deinem Kind passt. Von einem Klavier, das weniger als 1500€ kostet, raten wir Dir ab. Du wirst nicht lange Freude daran haben und die Reparaturen werden irgendwann zu teuer werden, sodass nur noch ein weiterer Neukauf bleibt.

Alternativen zum Klavier

Wenn Du weder mieten, noch direkt ein großes Klavier kaufen willst, könntest Du ein Digitalpiano kaufen. Es sieht ein bisschen wie ein Keyboard aus, imitiert aber das Verhalten eines echten Klaviers ziemlich gut. Natürlich klingt es etwas elektronischer, aber der Vorteil ist, dass Du über Kopfhörer spielen kannst- und das zu jeder Tages- und Nachtzeit. Außerdem ist ein Digitalpiano leichter zu transportieren und im Gegensatz zum richtigen Klavier wartungsarm. Ein gutes Digitalpiano wird Dir auch in einigen Jahrzehnten noch gute Dienste tun.

Große Klaviere kaufen

Wenn sowohl der Platz, als auch das Budget es hergeben, solltest Du nach einem großen bzw. hohem Instrument suchen, da es einen deutlich besseren Klang besitzt als eng gebaute Klaviere. Am tollsten sind natürlich Flügel, weil sich ihr Klang sehr angenehm im Raum verteilt und die Wände für andere Möbel frei bleiben, aber für einen Einsteiger eignet sich auch große Klaviere mit einer guten Soundverteilung.

Gebrauchte Klaviere

Natürlich kannst Du auch ein älteres Markeninstrument suchen, allerdings empfehlen wir Dir in dem Fall dringend, zu einem Fachhandel für gebrauchte Instrumente zu gehen. Die Instrumente werden dort sorgfältig restauriert, sodass nach dem Kauf nicht noch viele teure Reparaturmaßnahmen auf Dich warten. Besonders wichtig ist, dass das Holz sauber und unbeschädigt ist und die Saiten und die Platte im Inneren intakt sind. Hammerköpfe lassen sich zur Not regulieren oder einzeln ersetzen.

Klaviere für Einsteiger im Vergleich 04/2024

Instrumententypusklassisches Klavierklassisches Klavierklassisches KlavierSilent-Piano
ProduktKawai K 200Yamaha B1 PEYamaha B3 PEKawai K-300 AURES E/P
Bild
Empfehlung
Kawai K 200 Foto
Preistipp
Yamaha B1 PE Foto
Yamaha B3 PE Foto
Kawai K-300 AURES E/P Foto
Herstellungsland JapanJapanJapanJapan
Material Mahagoni und ABS CarbonFichteFichteMahagoni und ABS Carbon
Höhe 1140 mm1090 mm1210 mm1220 mm
Set Umfang Das ist im Klavier-Einsteigerset enthalten ...
Anzahl der Tasten88 Stück88 Stück88 Stück88 Stück
Anzahl der Pedale3 Stück3 Stück3 Stück3 Stück
Gewicht208 kg174 kg237 kg227 kg
Material d. HammerköpfeMahagoniFichteFichteMahagoni
Silent-Funktion
Kopfhörer inbegriffen
bundesweiter Speditionsservice
Stimmservice bei Lieferung
Angebot 4.990 €* 3.890 €* 5.990 €* nur 8490 €*
* Alle Preise inkl. MwSt, ggf. zzgl. Versand. Zwischenzeitliche Änderung der Preise möglich. Alle Angaben ohne Gewähr.

Das beste Zubehör für Klaviere

Metronom Foto
Metronom

Ein Metronom hilft Dir, beim Spielen im Takt zu bleiben.

Pianoständer Foto
Pianoständer

Falls Du ein Digitalpiano benutzt, solltest Du einen passenden Ständer verwenden.

Klavierbank Foto
Klavierbank

Die Sitzgelegenheit vor dem Klavier sollte höhenverstellbar sein und eine gerade Haltung begünstigen.

Einstieg ins Klavierspiel

Klavier spielen für Erwachsene und Kinder

Das Klavier ist so ziemlich das vielseitigste Instrument, das es gibt. Es kann in allen Musikrichtungen genutzt und in den unterschiedlichsten Stilen bespielt werden. Es schult die Fingerkoordination, das Rhythmusgefühl und das Gehör. Außerdem braucht es etwas Geduld, um darin besser zu werden. Durch den logischen Aufbau der Tastatur ist es leicht, die musiktheoretischen Inhalte zu begreifen und schnell anzuwenden. Bei Blasinstrumenten ist der Aufbau teilweise deutlich komplexer. All diese Eigenschaften machen das Klavier zum perfekten Einsteiger-Instrument. Kleine Kinder können schon ab dem 6. Lebensjahr mit dem Spiel beginnen, aber auch Erwachsene werden schnell Fortschritte darin machen, wenn sie regelmäßig üben.

Unterschiedliche Tasteninstrumente: Klavier, Digitalpiano und Keyboard

Im Klavierhandel findet man alle Instrumente
Im Klavierhandel findet man alle Instrumente

Klavier

Das Klavier ist ein komplett mechanisches Instrument. Die insgesamt 88 Tasten bedienen die Hammermechanik, die die Saiten im Inneren zum Schwingen und Klingen bringen. Ein echtes Klavier braucht daher keinen Strom, ist aber anfällig für äußerliche Störungen wie Temperaturwechsel oder den Anstieg der Luftfeuchtigkeit. Schlechte Pflege, ein falscher Standort und unregelmäßiges Stimmen machen sich erst in schlechtem Klang und später im Verschleiß der Teile bemerkbar.

Das Klavier ist daher nicht nur in der Anschaffung, sondern auch in der Instandhaltung ein kostenintensives Instrument und neben dem jährlichen Stimmen fallen zusätzlich Unterrichtsgebühren an. Das korrekte Spiel braucht viel Übung, deshalb sollten sich Einsteiger sicher sein, dass sie dabei bleiben wollen.

Digitalpiano

Das E-Piano ist eine Art Zwitter aus echtem Klavier und Keyboard und vereint die besten Eigenschaften beider. Es wird mit Strom betrieben und imitiert den Klang eines richtigen Klaviers, wobei es nicht regelmäßig neu gestimmt werden muss. Es besitzt keine mechanischen Saiten im Inneren, weshalb Digitalpianos sehr platzsparend sind. Es verfügt wie das Klavier über die ganze Bandbreite von 88 Tasten.

Die Anschlagmechanik macht das Digitalpiano zu einer guten Alternative, denn sie imitiert das Spielgefühl eines echten Klaviers, bei dem mehr Druck auf die Tasten ausgeübt wird. So macht es den Umstieg auf ein mechanisches Instrument leichter. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Lautstärke angepasst und Kopfhörer verwendet werden können. Zudem ist oft ein Metronom eingebaut.

Keyboard

Das Keyboard ist ein eigenes Instrument- ebenfalls elektronisch und ohne mechanischen Klangkörper, aber doch anders als das E-Piano. Es verfügt lediglich über 61 Tasten, die sich sehr leicht herunterdrücken lassen. Deshalb fühlt sich das Spielen darauf ganz anders an als auf einem richtigen Klavier. Wer auf einem Keyboard zu spielen beginnt, wird den Umstieg auf ein Klavier beschwerlich finden, davon wollen wir an dieser Stelle also abraten.

Wenn Du aber mehr über das Keyboard, seine Funktionen und wie man es spielt, erfahren willst, schau einfach mal auf unserer Einsteiger-Keyboard-Seite vorbei. Es ist auch ein schönes Instrument, aber eben anders und für das Lernen des Klavierspiels ungeeignet.

Aufbau eines Klaviers

Aufbau eines Klaviers
Aufbau eines Klaviers

Gehäuse

Klaviere bestehen alle aus denselben Komponenten, seien es nun schmale Standklaviere, senkrecht aufgebaute Varianten oder mächtige Konzertflügel. Der Unterschied besteht vor allem darin, in welche Richtung der Ton abgegeben wird. Dementsprechend sollte das Instrument im Raum positioniert werden, um einem optimalen Raumklang zu erzielen.

Das Gehäuse dient nicht nur zur Abdeckung der mechanischen Bauteile, sondern ist auch ein Teil des Klangkörpers, der die erzeugten Töne in die Umgebung abgibt. Das Gehäuse besteht überwiegend aus Holz und massiven Balkenkonstruktionen, die sich nicht verziehen sollten. Die Holzbauteile bestehen deshalb aus Fichte oder Kiefer. Der Deckel des Konzertflügels kann einerseits den Ton dämpfen und das Instrument etwas leiser klingen lassen oder im geöffneten Zustand genutzt werden, um den Ton zielgerichtet zum Publikum umzulenken.

Gusseiserne Platte

Die Platte im Inneren hält die Saiten mit Metallwirbeln an ihrem Platz. Sie ist in einem Guss gefertigt, um zu verhindern, das bei mehreren Teilen klirrende Störgeräusche entstehen. Die Stabilität des Metalls ist notwendig, um zu gewährleisten, dass sich die Länge der Saiten zumindest nicht aufgrund verschlissener Außenbauteile verändert. Eine Holzkonstruktion wäre in diesem Fall ungeeignet.

Resonanzboden

Er ist eins der wichtigsten Bauteile, um den Ton, der von den Saiten produziert wird, im Raum zu verteilen. Die Platte ist über den Steg und die Rippen mit den Saiten verbunden und schwingt mit den dort erzeugten Schallwellen mit. Dadurch wird der Ton deutlich lauter als er ohne Resonanzboden wäre. Um die Schwingung aufnehmen zu können muss der Resonanzboden sehr flexibel sein und hat lediglich eine geringe Stärke von 6 bis 13 mm. Zusätzlich ist er etwas gewölbt, um optimal mitgehen zu können. Meistens wird er ebenfalls aus Fichte oder Kiefer, seltener auch aus Zypressenholz gefertigt. Die Herstellung ist Maßarbeit und verlangt viel Erfahrung und Wissen zur Klangentwicklung und Plattenschwingung. Später darf das Holz nicht zu trocken werden, damit sich keine Risse ausbilden, die den Klang beeinträchtigen. Warme Heizungsluft tut dem Klavier deshalb gar nicht gut.

Gusseiserne Saiten

Die Herstellung der Klaviersaiten ist ein komplexer Prozess. Die Saiten werden erst gegossen und dann auf den notwendigen Durchmesser entsprechend der erwünschten Tonlage runter geschliffen. Das Klavier hat zwar meist nur 88 Tasten, trotzdem sind rund 230 Saiten an der Klangerzeugung beteiligt. Die ganz tiefen Töne, deren Saiten den größten Durchmesser besitzen, werden nur durch das Anschlagen einer Saite produziert. Die Anzahl der Saiten steigert sich in der Mittel- und Höchstlage allerdings auf bis zu drei Stück pro einzelnem Ton. Würde nur eine Saite verwendet, klänge der Ton flach und hätte keinen vollmundigen Nachklang, da die Schallwellen kürzer sind als in den tiefen Lagen. Um die Saiten, die pro Ton verwendet werden, alle auf dieselbe Frequenz zu bringen, muss das Instrument regelmäßig von einem professionellem Klavierstimmer gestimmt werden.

Hammermechanik

Auf Druck der Tasten wird ein Mechanismus ausgelöst, den man Hammermechanik nennt, weil tatsächlich ein kleiner mit Filz belegter Hammer gegen die Saite schlägt und den Ton auslöst. Der Aufbau ist sehr komplex, an allerlei Verbindungspunkten befinden sich Filz- oder Lederstücke, die den Verschleiß des darunter liegenden Holzes verhindern. Durch unterschiedliche Beanspruchung werden die Filze verschieden stark eingedrückt bzw. abgerieben. Selbst Unterschiede im Millimeterbereich machen sich nach einer Weile allerdings im Spiel bemerkbar und müssen von einem Klavierbaumeister reguliert werden. Bestimmte Töne werden sonst zu spät oder nur unter stärkerem Druck ausgelöst. In Kleinarbeit geht der Klavierbaumeister jeden einzelnen Ton durch und bringt die Mechanik wieder auf einheitliche Abstände, damit das Spiel wieder flüssig erklingt.

Klaviatur

Bei einem normalen Klavier ist die Klaviatur (Tastatur) das einzige, was man vom mechanischen Aufbau von außen sieht. Nur im Flügel kann man zusätzlich noch die Saiten und den Resonanzboden sehen. Die Tasten bestehen entweder aus Fichte (es braucht ein stabiles Holz, das seine Form nicht verliert) oder manchmal auch aus Nussbaum. Letzterer wird allerdings eher für die dunklen Halbtontasten verwendet. Traditionell wurden die weißen Klaviertasten mit Elfenbein beschlagen, das wird heute aus tierschutzrechtlichen Gründen nicht mehr gemacht. Stattdessen werden heutzutage langlebige Kunststoffplasten verwendet.

Pedale

Nicht alle, aber die meisten Klaviere besitzen drei Pedale. Das Pedal ganz rechts wird Fortepedal (forte = laut) genannt und bewirkt, dass sämtliche Dämpfer von den Saiten aufgehoben sind. Normalerweise schlägt die Hammermechanik eine Saite an und legt, sobald die Taste losgelassen wird, einen Dämpfer darauf. Der Ton wird dadurch beendet. Wird das Pedal gedrückt gehalten, klingen die Töne nach dem Loslassen der Tasten einfach weiter und vermischen sich untereinander. Das mittlere Tonhaltepedal sorgt dafür, dass nicht alle Dämpfer aufgehoben sind, sondern nur der Dämpfer des Tons, der gerade angeschlagen wird. Die Vermischung der Töne ist dadurch weniger diffus. Das linke Pedal heißt Pianopedal (piano = leise), weil es dafür sorgt, dass pro Ton weniger Saiten angeschlagen werden und das Klavier insgesamt leiser klingt. Das hat allerdings auch zur Folge, dass die Klangfarbe etwas anders ist, denn die ungenutzten Saiten nehmen die Schwingung vermindert auf und hallen etwas nach.

Klavierkauf: Darauf solltest Du achten!

Alternativen zum direkten Kauf eines Klaviers

Ein Klavierkauf ist eine kostspielige Investition und will wohl überlegt sein, denn das Instrument wird Dich eine ganze Weile begleiten. Im schönsten Fall wird es ein Leben lang zu Deinem Zuhause gehören und vielleicht sogar noch den folgenden Generationen Freude bereiten. Wer mit dieser Aussicht ein Klavier kauft, wird sicherlich keine Kosten scheuen, denn für solche Zwecke braucht man ein qualitativ hochwertiges und haltbares Instrument. Allerdings hat ein solcher Käufer oft schon eine Vorstellung von dem Wunschinstrument und weiß mit Sicherheit, dass es genügend Nutzung finden wird.

Wenn Kinder gerade erst mit dem Klavierspielen anfangen, ist meist noch nicht so sicher, wie lange die Begeisterung anhalten wird. In diesem Fall empfiehlt es sich, ein Klavier zu mieten. Bei mangelndem Platz lässt sich sicher auch ein hochwertiges Digitalpiano leihen. Vermietungen bieten auch an, dass durch die Miete eine Anzahlung auf den Kaufpreis des Klaviers erfolgen kann. Wenn das Hobby ernsthaft genug betrieben wird, kann das Klavier auch komplett abbezahlt werden.

Für wen ist das Klavier gedacht?

Kaufst Du das Klavier für Dich selbst oder für die Kinder? Wie viel Spielerfahrung ist vorhanden? Ein Spieler, der schon viel Erfahrung auf echten Klavieren gesammelt hat und etwas mobiles braucht, weil es besser zur aktuellen Lebenssituation passt, kann auch aus einem hochwertigen Digitalpiano musikalisch viel rausholen. Ein Klavieranfänger hingegen lernt am besten auf einem hochwertigen, gut eingestellten klassischen Klavier. Dort bekommt er ein authentisches Gefühl für die dahinter liegende Mechanik und ihre Eigenheiten beim Spielen. Ein minderwertiges Klavier kann dem Nutzer hingegen schnell die Lust am Spiel verderben, gerade weil die Technik noch nicht gut genug beherrscht wird, um etwaige Mängel des Instruments auszugleichen. Wenn das Klavierspielen also mehr als ein flüchtiges Hobby werden soll, empfiehlt sich die Investition in ein anständiges Instrument.

Klavierhöhe

Grundsätzlich gilt, dass ein höheres bzw. größeres Klavier einen besseren und volleren Klang produziert, allein schon, weil der Klangkörper umfangreicher ist. Natürlich spielen da aber auch noch andere Komponenten wie die Verarbeitung und die Qualität der verwendeten Materialien mit hinein. Deshalb ist ein großes Klavier unter Umständen deutlich besser als ein kleiner, aber nicht ganz so hochwertiger Flügel. Klaviere, die im Inneren nicht ganz so eng gebaut sind, lassen sich außerdem leichter warten und reinigen. Wenn das Budget und der Platz im Haus vorhanden sind, ist ein größeres Klavier immer zu empfehlen.

Klavierkauf: Das persönliche Gefühl entscheidet

Du weißt, wie viel Du auszugeben bereit bist und Du weißt, wofür das Instrument gebraucht wird. Mit diesen Informationen im Hinterkopf solltest Du einfach mal in ein Fachgeschäft gehen und verschiedene Instrumente ausprobieren. Nimm Dir ruhig Zeit und spiele auch mal einige Minuten auf den unterschiedlichen Modellen. Das Klavier muss sich für Dich gut und rund anhören. Ein Klavier kann objektiv das beste und trotzdem nicht das richtige Instrument für Dich sein, wenn Dir die Klangfarbe nicht gefällt. Darüber hinaus sollte es sich angenehm spielen lassen.

Klaviere gebraucht kaufen

Klavierverkäuferin
Klavierverkäuferin

Gebraucht von privat oder vom Fachhändler kaufen?

Die Vorteile eines Fachhändlers liegen auf der Hand, da vor Ort ein Klavierbaumeister ist, der Dir genau sagen kann, wie alt das Instrument ist, wo es herkommt, welche Qualität es beim Einkauf hatte und was daran restauriert werden musste. Ein altes Klavier vom professionellen Gebrauchtwarenhändler wird nämlich grundsätzlich generalüberholt, bevor es wieder in den Verkauf geht. Du bekommst also ein altes Markeninstrument, kannst Dich aber darauf verlassen, dass die Mechanik überprüft und frisch reguliert worden ist und dass Fehler am Holz, an den Saiten oder am Resonanzboden behoben worden sind. Für diese Reparaturarbeiten bekommst Du eine Gewährleistung. Zusätzlich bekommst Du das Instrument fachmännisch geliefert

Ein privater Verkäufer kann Dir keine Fachauskunft zu dem Instrument geben, geschweige denn abschätzen, wie viele Reparaturkosten auf Dich zukommen werden. Zu allem Überfluss musst Du das Klavier auch noch selbst transportieren. Deshalb: Lieber beim professionellen Gebrauchtfachhandel kaufen!

Was kosten ein neues Klavier oder ein Flügel?

Ein extrem günstiges Klavier bekommt man schon zu einem Preis von unter 1.000 Euro. Allerdings kannst Du bei dem Preis kein Spitzeninstrument erwarten, das mehrere Generationen überdauert. Wahrscheinlicher ist, dass es nach maximal 10 Jahren nicht mehr spielbar ist und die Reparatur zu kostenintensiv wird. Das muss nicht sein. Wir raten bei knappem Geldbeutel daher, sich im Niedrigpreissegment lediglich nach einem Digitalpiano umzusehen und später auf ein gutes und vor allem haltbares Klavier zu sparen. Alternativ wäre auch eine Finanzierung denkbar, wenn das Hobby ernsthaft betrieben werden soll. Bei Preisen zwischen 3- und 4.000 Euro werden echte Klaviere so langsam interessant. Die Instrumente von Yamaha sind in diesem Preissegment sehr solide. Wenn Du ein Klavier aus Deutschland haben willst, musst Du mindestens 6.000 Euro einplanen. Nach oben sind die Preise wie immer offen.

Einen ausgesprochen günstigen Flügel bekommst Du ab ca. 5.000 Euro, die Qualität steigt aber auch hier proportional zum Preis. Die allerbesten Instrumente kosten um die 75.000 Euro, aber die stellt sich niemand ins Wohnzimmer.

Worauf muss ich beim Gebrauchtkauf achten?

Wer von privat kaufen will, sollte die folgenden Fragen bei einer gründlichen Begutachtung des Instruments klären. Schau Dir das Holz sämtlicher Bauteile an, besonders an den Hammerköpfen und am Resonanzboden. Das Holz sollte sauber und trocken sein, keine Stockflecken oder andere Fäulnisspuren aufweisen und keine Motten beherbergen. Gleichzeitig darf das Holz nicht spröde aussehen. Sobald sich Risse in der Hammermechanik oder im Resonanzboden befinden, kannst Du den Kauf vergessen. Die Reparaturkosten stehen in keinem Verhältnis zum Restwert des Instruments. Auch oxidierte Saiten oder brüchige Halterungen an der gusseisernen Platte sind Gründe, vom Kauf Abstand zu nehmen. Mit dem Geld für die Reparaturkosten kannst Du schon bald ein neues Klavier kaufen.

Ein weiterer Punkt sind die Filze: Sie sie nur abgenutzt oder von Motten zerfressen? Kleine Mängel daran, die zu Unebenheiten der Tasten oder leichtem Haken führen, können mit einer Regulierung behoben werden. Ansonsten: Finger weg!

So lernst Du Klavier spielen

Klavierunterricht
Klavierunterricht

Unterricht beim Klavierlehrer

Besonders wenn kleine Kinder anfangen, Klavier zu spielen, lohnt es sich, in einen Klavierlehrer vor Ort zu investieren. Es gibt zwar auch Online-Angebote, die einen schnellen Einstieg ins Spiel versprechen, aber die können eine 1:1 Betreuung vor Ort nicht ersetzen, zumal Kinder noch nicht so eigenständig und lösungsorientiert online lernen wie Erwachsene. Am Anfang bereiten Kleinigkeiten wie die korrekte Sitz- oder Handhaltung genauso Probleme wie der richtige Anschlag. Die Regulation der Lautstärke und ein passender Ausdruck müssen anders als beim Keyboard und viel kleinschrittiger trainiert werden. Spielerische Übungen helfen dabei, die Koordination zu schulen und langsam zwei Hände parallel bzw. unabhängig voneinander zu benutzen.

Ein Klavierlehrer bringt die jahrelange Erfahrung und Aufmerksamkeit mit, um schlechte Spielgewohnheiten gar nicht erst aufkommen zu lassen und den Unterricht abwechslungsreich und motivierend an den jeweiligen Schüler anzupassen.

  • direkte Betreuung
  • Feedback vom Lehrer
  • individuell an Kenntnisse angepasst
  • hohe Kosten

Klavierunterricht online

Wer bereits Unterricht hatte und einfach wieder auffrischen möchte, schafft das je nach Level anhand von passender Literatur. Allerdings braucht es damit natürlich etwas mehr Disziplin und Geduld. Eine weitere Möglichkeit sind Online-Angebote wie von music2me. Das ist eine Plattform, die sich vorrangig an Einsteiger richtet und für Erwachsene sicher eine gute Option darstellt, wenn Unterricht flexibel stattfinden soll und die Kosten eines richtigen Lehrers das Budget übersteigen. Ein Klavierlehrer vor Ort kostet monatlich zwischen 60 und 400€. Hinzu kommen die Kosten für ein eigenes oder ein geliehenes Klavier. Die Miete eines Klaviers beträgt meist zwischen 40 und 150€- je nach Instrument.

Online bezahlt man für einen ganzen Monat zwischen 15 und 30€, hat unbegrenzten Zugriff auf Notenblätter und alle Lernvideos. Das Programm ist gut und logisch aufgebaut und arbeitet sich in kleinen Schritten durch den Lernprozess. Allerdings bleibt das Problem, kein direktes Feedback vom Lehrer zu bekommen, natürlich bestehen.

  • niedrige Kosten
  • flexibles Üben möglich
  • logisch aufgebaute Lerneinheiten
  • wenig individuelle Betreuung

Alles, was Du sonst zum Klavier wissen musst

Wann bzw. wie oft muss das Klavier gestimmt werden

Eigentlich gilt, dass ein Klavier einmal im Jahr gestimmt werden sollte. In der Anfangszeit kannst Du es aber auch kannst Du es aber auch jedes halbe Jahr stimmen lassen, damit Dein Gehör von Anfang an richtig trainiert wird und sich keine falschen Tonwahrnehmungen verfestigen. Nach dem Umzug in Dein Zuhause sollte das Klavier 2-4 Wochen stehen, bevor es zum ersten Mal gestimmt wird. Es braucht etwas Zeit, um in der neuen Umgebung anzukommen, das hängt unter anderem mit der Raumtemperatur und der Luftfeuchtigkeit zusammen.

Die beste Jahreszeit, um ein Klavier zu stimmen ist der Sommer, weil das Wetter relativ stabil ist und das Holz keinen großen äußeren Veränderungen ausgesetzt ist.

Warum ist das Klavier so teuer?

Ein Klavier ist an jeder Stelle Maßarbeit. Die Holzkonstruktion ist daran noch der einfachste Teil. Die Metallplatte im Inneren muss aus einem Guss bestehen und sehr massiv sein, das Verfahren ist daher aufwendig und die Materialien teuer. Noch diffiziler ist die Mechanik zur Klangerzeugung. Die Saiten werden einzeln gegossen und auf den Durchmesser runter getrimmt. Die Hammermechanik ist ein präzise ausgetüfteltes Uhrwerk, das in Kleinstarbeit zusammengesetzt und auf Millimeter genau abgeglichen ist. Klavierbauer brauchen daher eine sehr lange Ausbildung, um Meister ihres Faches zu werden.

Warum sind Klaviere so schwer?

Klaviere bestehen überwiegend aus Stahl, Kupfer und großen Holzbalken, die alle ein immenses Gewicht besitzen. Für 88 Tasten gibt es 230 Saiten zzgl. der Hammerköpfe und einer metallenen Platte, die das alles zusammenhält.

Was kostet es, ein Klavier stimmen zu lassen?

Du kannst für das Stimmen ca. 80-100 € rechnen, allerdings wird auch der unterschiedliche Arbeitsaufwand berechnet, sowie die Anfahrt berechnet. Die lokalen Unterschiede tun das Übrige für die preislichen Unterschiede.

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Preiswerte Klaviere bei Thomann