Harley Benton G2 Set Test / Review

Das Set besteht aus einer E-Gitarre, der Harley Benton ST-20, und einem kleinen Verstärker, dem HB-20R. Um direkt loszurocken sind eine Gitarrentasche, Plektren, ein Gurt, alle notwendigen Kabel und sogar ein Lehrbuch samt DVD mit dabei. Der Verstärker wiegt relativ wenig, nämlich nur 7 kg. Schnell die E-Gitarre und alle Kabel in die Gitarrentasche gepackt, auf den Rücken geschnallt und den Verstärker – so bist du sogar problemlos mobil. Die Silhouette der ST-20 erinnert unverkennbar an das große amerikanische Vorbild der Fender Stratocaster, die schon vor 50 Jahren von Rock- und Blues-Größen wie Jimi Hendrix oder Eric Clapton gespielt wurde. Die ST-20 eignet sich allerdings noch für weitaus mehr Genres: Von Blues oder Jazz über Popmusik zu Hard-Rock.

Ausgestattet ist die ST-20 mit drei Single Coils, also einspuligen Tonabnehmern, die in der Regel eher dünne und helle Klänge produzieren. Das nennt man SSS-Ausstattung – ein S für einen Single Coil. Wahlweise gibt es bei Thomann allerdings auch Modelle in der SSH-Ausstattung – damit ist ein Humbucker an der Stegposition gemeint. Humbucker sind doppelspulige Tonabnehmer, die eher vollere und wärmere Klänge produzieren und eignen sich etwas besser für verzerrte Sounds.

Der Korpus ist aus Linde gefertigt, der Hals ist aus Ahorn. Auf dem Hals sitzt eine laminierte Schicht aus Roseacer, was thermisch behandeltes Ahorn ist. Dadurch verändert sich die Farbe des Holzes und ähnelt so der Holzsorte Palisander, was traditionell bei der Stratocaster verwendet wird. Für eine Gitarre, die einzeln aktuell 79€ kostet, ist die Verarbeitung in Ordnung, fortgeschrittene Gitarristen werden hier ein wenig zu Meckern finden – doch für Einsteiger mit dem Spielen beginnen, gut geeignet. Der unlackierte Hals fühlt sich angenehm an, die Saiten sind eher dünn und für ungeübte Hände gut geeignet. Man merkt, dass bei der Produktion etwas gespart wurde, beispielsweise „fehlt“ die Lackschicht auf der Rückseite des Halses (manche Spieler bevorzugen jedoch einen unlackierten Hals), doch der Preis von 79€ für ein funktionierendes Instrument ist schlichtweg eine Sensation.

Mit dem Schalter über den drei Drehknöpfen wählst Du den Tonabnehmer aus: Der am Hals klingt eher warm und dumpf, der an der Brücke klingt etwas heller und klarer. Durch den 5-Wege-Schalter sind vielfältige Soundkombinationen möglich, so dass sich jeder hier austoben kann. Am besten einfach mal selbst ausprobieren. Unter dem Schalter befinden sich besagte drei Drehregler, einer für Lautstärke und zwei für Tonregelung. Dreht man diese zurück, so verschwindet der Anteil der Höhen und das Signal wird etwas dumpfer. Das eignet sich zum Beispiel sehr gut für Jazz.

Die ST-20 ist noch in drei anderen Farben erhältlich, nämlich in Candy Apple Red, Olympic White und Schwarz. Unser rezensiertes Modell ist in Sunburst, eine Farbe, die sehr an amerikanische Vorbilder aus den 50ern erinnert.

Der Verstärker ist für Einsteiger super geeignet: Es gibt zwei Kanäle, einer für Overdrive und einer für Cleansounds, zwischen die du jederzeit wechseln kannst. Außerdem ist ein Halleffekt eingebaut. Zum Üben eignet er sich gut, da Du zum Beispiel deinen Mp3-Player oder Handy einstecken kannst, um deine Lieblingssongs abzuspielen und dazu Gitarre zu üben. Auch das Üben per Kopfhörer ist möglich – doch besonders gut klingt das nicht unbedingt. Die 20 Transistorwatt sind für Zimmerlautstärke angenehm, werden ein Schlagzeug allerdings kaum übertönen. Der 8-Zoll-Lautsprecher kann technisch bedingt nicht alle Frequenzen vollständig abbilden – doch für Einsteiger, die zum ersten Mal E-Gitarre spielen, gar nicht so schlimm. Um ein Gefühl für das Instrument zu bekommen, ist der Verstärker mehr als genug.