Einsteiger Mikroskope + Die besten Tipps & Kaufberatung

Einstieg: Mikroskopie als Hobby
Mikroskopie ist ein ganz besonders spannender Bereich der Naturbeobachtung. Anders als mit einem Teleskop oder einem Fernglas vergrößert man mit diesem Instrument nicht die großen Objekte in der Welt oder die am Sternenhimmel, sondern man macht die Strukturen sichtbar, aus denen sie aufgebaut sind. Mit einem Mikroskop kannst Du also beobachten, wie einzelne Teile von Pflanzen oder Insekten genau aufgebaut sind oder wie sich eine Bakterienpopulation vergrößert. Damit Du sinnvoll einschätzen kannst, wie man an das Hobby Mikroskopie am besten herangeht und welches Gerät für Einsteiger sinnvoll ist, erklären wir Dir hier, wofür die einzelnen Mikroskope eingesetzt werden und was Dein Mikroskop an Mindestanforderungen erfüllen sollte, um Dich eine ganze Weile begleiten zu können.

Funktionen von Lichtmikroskopen
Aufbau des Lichtmikroskops
Das Lichtmikroskop ist das älteste bildgebende Gerät zur Erforschung von Strukturen, die weit kleiner sind, als das, was unser Auge normalerweise hochauflösend auf einer Distanz von 25cm erkennen kann. Seine Arbeitsweise ist vergleichbar mit der eines Teleskops oder Fernglases. Hinein blickt man durch ein Okular, das einen Teil der Vergrößerungsleistung erbringt. Unterhalb des Tubus befinden sich drei verschiedene Objektive, die den anderen Teil der Vergrößerung übernehmen. Auf dem Objekttisch wird der Objektträger mit der präparierten Probe eingespannt. Der Kondensor bündelt das Licht aus der Lichtquelle, um ein möglichst helles Bild zu erzeugen.
Beleuchtung von Lichtmikroskopen
Grundsätzlich werden Auf- und Durchlichtmikroskope unterschieden. Der klassische Aufbau ist der eines Durchlichtmikroskops, bei dem das Präparat von unten durchleuchtet wird und so die Kontraste der Struktur sichtbar werden. Da die Lichtquelle nicht zu weit vom Objektiv entfernt sein darf, können hiermit nur kleine Proben untersucht werden, die zwischen Objekttisch und Objektiv passen. Beim Gegenstück, dem Auflichtmikroskop, werden die Proben von oben beleuchtet, wodurch mehr Platzfreiheit gegeben ist.

Anzahl an Okularen
Des Weiteren unterscheiden sich die Mikroskope an der Zahl der Okulare, durch die in sie hineingeblickt werden kann. Es gibt Monokular-Mikroskope, durch die man nur mit einem Auge beobachten kann- wie bei einem Teleskop. Binokular-Mikroskope sind deutlich entspannter für die Augen. Trinokular-Mikroskope sind praktisch für alle, die Fotografien anfertigen wollen, da man normal weiter beobachten und das Bild justieren kann, während man die Kamera bedient.

Verwendung von Lichtmikroskopen
Da Lichtmikroskope das Präparat durchleuchten, sind sie nicht dafür gedacht, eine Oberfläche detailliert sichtbar zu machen. Die Probe muss hauchdünn geschnitten sein, damit auch tatsächlich etwas zu sehen ist. Du kannst es beispielsweise verwenden, um Dir Wasserproben mit Plankton oder winzigen Algen anzusehen. Auch geschnittene Pflanzenteile eignen sich, sofern sie so hauchdünn geschnitten sind, dass Licht genügend hell passieren kann.
Abgesehen vom rein biologischen Interesse werden Lichtmikroskope professionell vor allem in der allgemeinen Medizin oder in der Rechtsmedizin verwendet. Als Hobby-Mikroskopiker wirst Du aber wohl selten Blut, Urin oder andere Zellprodukte untersuchen.

Inverse Mikroskope
Bei einem inversen Mikroskop handelt es sich um ein Durchlichtmikroskop, dessen Objektiv unterhalb des Präparats gelegt ist. Das bedeutet, dass die Beleuchtung von oben auf das Präparat gerichtet ist und der Strahlengang nach unten durch das Objektiv nach oben zum Okular geleitet wird.
Diese Bauweise ist für Laien eher atypisch und wird seltener verkauft. Sie eignet sich allerdings in der Forschung besonders dann, wenn Bakterienkulturen beobachtet werden sollen, die am Boden eines Behältnisses angesiedelt sind. Wenn das Licht von unten die Kultur durchdringen sollte, wäre das Bild höchstwahrscheinlich zu dunkel. Dadurch, dass das Objektiv unterhalb liegt, können die Kontraste der Bakterien besser eingefangen werden. Außerdem stellt sich so kein Platzproblem auf dem engen Kreuztisch.

Das Stereomikroskop

Aufbau eines Stereomikroskops
Ein Stereomikroskop wird allgemein oft auch als Binokular-Mikroskop bezeichnet. Allerdings ist die erstere Bezeichnung präziser, da es sich bei einem Binokular-Mikroskop auch schlicht um ein Lichtmikroskop mit zwei Okularen handeln könnte. Die Besonderheit an einem Stereomikroskop ist, dass statt einem gleich zwei Objektive zeitgleich auf das Präparat gerichtet werden- allerdings aus unterschiedlichen Winkeln. Die zwei Lichtbündel werden separat durch die zugehörigen Tuben an die Okulare weitergeleitet. Dadurch entsteht der leicht V-förmige Aufbau des Stereomikroskops.
Funktionsprinzip eines Stereomikroskops
Die beiden Objektive ermöglichen es, dass das Abbild vom Präparat aus zwei leicht verschobenen Perspektiven eingefangen wird. Der Unterschied der beiden Blickwinkel liegt, je nah Modell, zwischen ca. 11 und 16°, was genau dem Konvergenzwinkel der menschlichen Augen in der Nahansicht entspricht. Die einzelnen Bilder werden separat an die zugehörigen Okulare weitergeleitet und imitieren dadurch, wie zwei menschliche Augen den Gegenstand jedes für sich wahrnehmen würden. Das Gehirn fügt die unterschiedlichen Eindrücke zu einer stark vergrößerten 3D-Ansicht zusammen.
Verwendung von Stereomikroskopen
Aufgrund der geringen Vergrößerung (maximal 100-fach) lassen sich mit einem Stereomikroskop keine Zellstrukturen erkennen. Allerdings wird die Oberfläche von Pflanzen oder Insekten ungeheuer detailgetreu sichtbar, sodass Du zumindest die Oberflächenstruktur und ihre Eigenschaften erforschen kann.
Ansonsten finden Stereomikroskope in der Spurensicherung der Polizei Verwendung oder werden zur Schadensüberprüfung diverser Materialien, sowie zur detailgetreuen Restauration von Kunstwerken genutzt.
Das Elektronenmikroskop

Ein Elektronenmikroskop ist für den Laien zwar nicht erhältlich, aber die Funktionsweise ist trotzdem unglaublich spannend. Grob gesprochen werden Elektronen auf eine Probe geschossen. Das funktioniert, indem eine Glühkathode aus Wolfram erhitzt wird, die im großen Stil Elektronen freigibt. Diese werden mithilfe einer Anode herausgezogen und mit einer magnetischen Linse gebündelt. Auf diese Weise entsteht ein präziser Elektronenstrahl, der beschleunigt und auf das Präparat gerichtet wird. Dadurch, dass die Probe von Elektronen „beschossen“ wird, lösen sich Sekundärelektronen der Probe heraus. Die Elektronen aus dem Strahlengang nehmen deren Platz ein, während die sekundären Elektronen von einem SE-Detektor gemessen werden. Der Computer übersetzt die Messung an Sekundärelektronen in ein 3D-Bild der Oberflächen und der Struktur der Probe.
Anforderungen an ein gutes Mikroskop

Die Vergrößerung
Die Vergrößerung, die ein Lichtmikroskop erreichen kann, lässt sich aus der Vergrößerung des Okulars und der des Objektivs errechnen. Beide Werte werden multipliziert. Wenn Du beispielsweise eine Vergrößerung von 400 hast (mit einem 10er Okular und einem 40er Objektiv), bedeutet das, dass Du 400-fach vergrößert siehst, was Dein Auge ohne Mikroskop mit einem Abstand von 25cm zu einem Objekt erkennen könnte.
Die maximale Vergrößerung, die Du mit einem Lichtmikroskop erzielen kannst, beträgt 1500, denn natürliches Licht besitzt eine Wellenlänge von 380 bis 780 Nanometern. In diesem Größenmaßstab kann das Mikroskop also erkennbar getrennte Punkte darstellen. Das bedeutet, dass Objekte (wie Bakterien) bis zu einer Größe von 50 Nanometer erkennbar sind. Viren haben aber beispielsweise eine Größe von 15 bis 440 Nanometern und können deshalb mit herkömmlichem Licht nicht abgebildet werden.
Hochwertige Okulare
Es gibt Okulare mit unterschiedlicher Vergrößerung. Die geringste ist die 10-fache, darauf folgen 12x, 15x, und 20x. Die Vergrößerung von Okular und Objektiv wird multipliziert und ergibt so die tatsächlich sichtbare Vergrößerung. Daher reicht es für den Anfang, ein gutes Okular mit 10-facher Vergrößerung und drei unterschiedliche Objektive dazu zu kaufen. Damit lässt sich bereits alles betrachten, was man am Anfang unkompliziert beobachten kann. Gute Okulare sind also nicht unbedingt die, die unfassbar stark vergrößern, sondern vor allem die, die qualitativ hochwertig verarbeitet sind und sich sinnvoll kombinieren lassen.
Falls Du Brillenträger bist, lohnt es sich, darauf zu achten, ob das Okular über einen Dioptrienausgleich verfügt, das erleichtert das Mikroskopieren ungemein.

Objektive
Du solltest für den Anfang drei verschiedene Objektive bereitlegen. Am besten eins mit geringer Vergrößerung von 4 oder 10, ein mittleres mit ca. 20- oder 25-facher Vergrößerung und eins mit einer starken Vergrößerung von 40 für ganz winzige Strukturen. Verrechnet mit Deinem 10er-Okular ergibt sich so eine Gesamtvergrößerung von 400. Das reicht aus, um alle gängigen Pflanzenstrukturen oder Plankton aus Tümpeln zu erkennen.
Es ist sinnvoll, sich erstmal an kleinen Beispielen zu üben, bevor Du Dir kompliziertere Projekte vornimmst. Bakterien zu beobachten ist zwar cool und eine Vergrößerung von 500 lässt sich durchaus realisieren, allerdings entscheidet die Güte der optischen Bauteile über die Qualität des Bildes. Sprich: Besonders starke vergrößernde Objektive gehen ins Geld und werden nur in wenigen Fällen gebraucht. Außerdem erfordert das korrekte Präparieren und Beobachten einige Übung, da es um Abstände im Nanometerbereich geht.

Die numerische Apertur des Kondensors
Wenn Du im Laufe Deiner Forschungen sehr große Objektive nutzen willst, brauchst Du ein Mikroskop, das einen entsprechend leistungsstarken Kondensor hat. Daher ist das ein Punkt, den Du vor dem Kauf in Deine Überlegungen einbeziehen solltest- zumindest, wenn Dich das Mikroskop viele Jahre begleiten soll. Der Kondensor sorgt dafür, dass das Licht die gesamte Fläche des Objektivs abdeckt. Durch das Justieren des Kondensors kannst Du es zu- oder abblenden, je nachdem, welche numerische Apertur das Objektiv besitzt. Die numerische Apertur des Kondensors muss mit der des Objektivs übereinstimmen. Je höher der Wert ist (steht auf dem Objektiv), desto höher ist die Auflösung.
Für den Anfang reicht die Faustregel, den Kondensor komplett zu öffnen und so nah wie möglich an den Objektivträger heranzuschieben. Später kannst Du über das leichte Schließen des Kondensors den Kontrast verstärken.

Der Arbeitsabstand am Mikroskop
Bedenke, dass der Arbeitsabstand mit zunehmender Vergrößerung abnimmt. Jedes Objektiv besitzt einen eigenen Abstand, den es maximal zum Präparat einnehmen kann, um ein gutes Bild zu liefern. Du regulierst ihn über den Grob- und Feintrieb am Mikroskop. Wichtig ist, dass das Präparat ebenfalls möglichst flach anliegt und überschüssiges Wasser mit einem Papier abgenommen wird, um den Arbeitsabstand so präzise wie möglich eingrenzen zu können. Achte bei der Bauart darauf, ob es theoretisch noch möglich sein wird, größere Objektive zu verwenden oder ob der Platz dann nicht mehr ausreicht.

Verfügbarkeit von Ersatzteilen
Dieser Punkt ist wichtig. Für viele Markengeräte von Zeiss, Leica und Co. gibt es einen regen Gebrauchtteilemarkt, auf dem Du passende Objektivträger, Deckgläser, Objektive und sogar Okulare erhältst. Viele Teile werden auch weiterhin hergestellt, sodass Du Dich drauf verlassen kannst, dass ein hochwertiges Mikroskop auch in einigen Jahren noch einwandfrei benutzbar sein wird. Dasselbe gilt leider nicht für günstig produzierte No-Name- Ware oder Schülermikroskope.
Außerdem solltest Du Dir als Regel merken, dass nur Ersatzteile desselben Herstellers verwendet werden sollten. Grund dafür sind z. B. nicht einheitliche Tubuslängen und damit einhergehend unterschiedlich kompatible Objektive und Deckgläser.

Eine starke Lichtquelle
Um etwas erkennen zu können, muss die Lichtquelle ausreichend hell sein. Es gibt viele günstige Mikroskope, die lediglich über eine batteriebetriebene Lampe verfügen. Davon wollen wir abraten, weil die Lampe erstens schnell schwächelt und zweitens einfach nicht so stark leuchtet. Achte deshalb darauf, dass das Mikroskop über ein Netzkabel betrieben wird.
In 5 Schritten richtig mikroskopieren
Präparat herstellen
Schneide mit einem Skalpell eine hauchdünne Scheibe von einer Pflanze ab und lege es mit einem Tropfen Wasser auf den Objektträger. Du kannst auch etwas Hefe in Wasser lösen und davon einen Tropfen nehmen. Das Präparat wird unter Ausschluss von Bläschen mit einem Deckglas abgedeckt.
Alternativ gibt es auch Objektträger mit konservierten Präparate zu kaufen, die einfach nur auf dem Kreuztisch eingespannt werden müssen.
Mikroskop einstellen
Schraube den Kreuztisch zu Beginn komplett herunter. Stelle außerdem das Objektiv mit der niedrigsten Vergrößerung ein. Schalte nun das Licht ein.
Objektträger justieren
Den Objektträger klemmst Du auf dem Kreuztisch fest und bewegst es dann so lange hin und her, bis das Präparat genau mittig unter dem Objektiv liegt.
Brennweite regulieren
Mit dem Grobtrieb verkleinerst Du die Brennweite und fokussierst das Präparat, bis es fast ganz klar zu sehen ist. Mit dem Feintrieb lässt sich das Bild dann komplett scharf stellen. Manche Mikroskope besitzen nur einen Grobtrieb, aber das ist bei guten Mikroskopen eher selten.
Mit größeren Objektiven mikroskopieren
Wenn Du genug von der kleinsten Vergrößerung hast, kannst Du ein stärker vergrößerndes Objektiv einstellen und das Fokussieren von Neuem beginnen. Den Abstand zum Kreuztisch solltest Du nicht verändern.
Mit wenigen Tipps zu einem sinnvollen Einsteiger-Mikroskop
- Günstiges Anfangsgerät
Für den Anfang, wenn Du erstmal ausloten willst, ob das Mikroskopieren wirklich etwas für Dich ist, kannst Du Dir natürlich ein günstiges Schülermikroskop holen. Das reicht, um die grundlegenden Handgriffe zu üben und sich mit der Materie vertraut zu machen. Je weiter Du allerdings fortschreitest, desto mehr muss Dein Mikroskop können. Vielleicht willst Du etwas mikroskopieren, was erst unter einem Farbfilter kontrastreich abgebildet werden kann. Dafür oder für stärkere (und qualitativ sinnvolle Bilder) brauchst Du dann schon etwas bessere Mikroskope. Am zuverlässigsten sind dann bewährte Markengeräte von Zeiss, Leica, Nikon und Co.
- Qualitativ hochwertige Linsen
Du wirst feststellen, dass es auf dem Markt einige Geräte gibt, die zwar dieselben Werte bezüglich Vergrößerung und numerischer Apertur, etc. haben, sich qualitativ aber doch stark unterscheiden. Das hängt mit den verwendeten Materialien und vor allem mit der Verarbeitung der Linsen zusammen. Jedes optische System hat seine Stärken und Schwächen. Wie bei Teleskopen oder Ferngläsern auch, gibt es Farbfehler oder Krümmungen, die beim einen Mikroskop sauber ausgebessert sind und beim anderen das Bilderlebnis stören. Am Anfang ist das noch nicht so schlimm, aber je weiter Du in die Materie eintauchst, desto relevanter werden solche Parameter. Lass Dich nach der Anfangsphase am besten im Fachhandel beraten.
- Mikroskope für Brillenträger
Brillenträger haben es zuweilen schwerer, ein gutes, passendes Gerät zu finden. Allerdings gibt es inzwischen viele Mikroskope, die einen Dioptrienausgleich bieten. Du kannst also sowohl mit Kurz- als auch mit Weitsichtigkeit ohne Brille mikroskopieren und musste die Brennweite lediglich an Deine Augen anpassen.
Falls bei Deinen Augen eine Hornhautverkrümmung vorliegt, kommst Du um das Tragen der Brille nicht herum, da sie speziell auf Deine Augen angepasst ist und das Mikroskop allein den Sehfehler nicht ausgleichen kann.
- Nach Trinokular-Mikroskopen schauen
Sobald Du planst, Dir ein hochwertiges Mikroskop zu kaufen, empfiehlt es sich, nach einer Trinokular-Bauweise zu suchen. Damit kannst Du nicht mehr nur abwechselnd beobachten und Fotografien anfertigen, sondern beides gleichzeitig. Wenn Du magst, kannst Du über einen Bildschirm auch noch andere an Deinen Beobachtungen teilhaben lassen. Achte beim Kauf allerdings darauf, dass sich daran eine genügend stabile Halterung für das Smartphone oder die Kamera befestigen lässt. Nichts ist ärgerlicher als wackelige Konstruktionen, die das Beobachten unnötig erschweren.
- Stabile Bauweise
Es klingt vielleicht praktisch und man findet erstaunlich viele solcher Geräte, die für Einsteiger angepriesen werden, aber die Erfahrung zeigt, dass mobile Handmikroskope nicht viel taugen. Bei einem derart kleinen Beobachtungsspektrum solltest Du auf Stabilität achten, denn jedes Zittern stört das Bild, sodass Du kaum etwas erkennst. Abgesehen davon wird bei den niedrigen Preisen in dem Sektor deutlich, dass die Linsen unmöglich gut verarbeitet sein können. Auch bei normalen Standmikroskopen solltest Du möglichst robuste Ausführungen vorziehen.
- Baugrößen beachten
Vergewissere Dich, dass das Zubehör, das Du kaufst, zur Tubuslänge und den Objektiven bzw. Okularen passt. Meist sind die Mikroskope heutzutage auf die DIN 160 hin konzipiert, das bedeutet, dass die Tubuslänge 160mm beträgt. Gerade wenn Du allerdings Mikroskope vom Gebrauchtmarkt kaufst, solltest Du genauer hinsehen. Ältere Modelle haben manchmal noch eine Länge von 170mm. Die Geräte sind nicht schlechter als die genormten, Du musst nur darauf achten, dass Du das richtige Zubehör zu ihnen kaufst. Generell gilt, Zubehör unterschiedlicher Mikroskope nicht zu tauschen.
Einsteiger-Mikroskope im Vergleich 05/2023
Mikroskoptypus | Lichtmikroskop | Lichtmikroskop | Stereomikroskop | Lichtmikroskop | |
---|---|---|---|---|---|
Produkt | Bresser Erudit Basic | Kern OBS 103 | Omegon StereoView 20x | Omegon BioMon | |
Bild | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | |
Beleuchtung | Durchlicht | Durchlicht | Durchlicht | Durchlicht | |
Bauart (Anzahl an Okularen) | Binokular-Mikroskop | Monokular-Mikroskop | Binokular-Mikroskop | Monokular-Mikroskop | |
Stromversorgung | batteriebetrieben | akkubetrieben | Netzkabel/LED | Netzkabel/LED | |
Set Umfang | Das ist im Mikroskop-Einsteigerset enthalten ... | ||||
Okularvergrößerung | 10-fach Okularvergrößerung | 10-fach Okularvergrößerung | 10-fach Okularvergrößerung | 10-fach Okularvergrößerung | |
Anzahl der Objektive | 3 Anzahl der Objektive | 3 Anzahl der Objektive | 1 Anzahl der Objektive | 3 Anzahl der Objektive | |
maximale Vergrößerung | 400-fach maximale Vergrößerung | 400-fach maximale Vergrößerung | 20-fach maximale Vergrößerung | 1000-fach maximale Vergrößerung | |
Kondensor | Abbe Kondensor Kondensor | Abbe Kondensor NA 1.25 Kondensor | Kondensor | Abbe Kondensor NA 1.25 Kondensor | |
Fokussierung | Grob- und Feintrieb Fokussierung | Grob- und Feintrieb Fokussierung | Grobtrieb Fokussierung | Grob- und Feintrieb Fokussierung | |
Filterhalter | Filterhalter | Filterhalter | Filterhalter | Filterhalter | |
Staubschutztasche | Staubschutztasche | Staubschutztasche | Staubschutztasche | Staubschutztasche | |
Farbe | beige-schwarz Farbe | weiß Farbe | schwarz-weiß Farbe | weiß Farbe | |
Gewicht | 3100g Gewicht | 3000g Gewicht | 600g Gewicht | 4000g Gewicht | |
Angebot | nur 239 €* | nur 208 €* | nur 59 €* | nur 229 €* |
Das beste Zubehör für Mikroskope
- Das große Kosmos-Buch der Mikroskopie
- Objektträger und Deckgläser im Set
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Fragen, die man sich am Anfang der Mikroskopie stellt
Welche Mikroskoparten gibt es?
Es gibt Lichtmikroskope, wie man sie aus dem Biologie-Unterricht kennt. Darunter werden Zellstrukturen durchleuchtet und für das Auge sichtbar. Du kannst damit Zellen und Bakterien betrachten. Stereomikroskope durchleuchten die Probe nicht, sondern vergrößern lediglich die Oberfläche und schaffen einen 3D-artigen Anblick. Damit lassen sich Insekten Blätter oder winzig kleine bedruckte Materialien betrachten. Elektronenmikroskope beschießen ein Präparat und gewinnen aus den frei werdenden Elektronen ein Bild von der strukturellen Beschaffenheit der Probe, es gibt sie aber nur in Forschungslaboren.
Wofür gibt es eine Blende am Mikroskop?
Die Blende ist da, um das Licht genau auf die Flächengröße des Objektivs einzustellen. Allerdings kann man auch den Kontrast erhöhen, indem man das Licht ein wenig abblendet. Die Tiefenschärfe wirkt dadurch größer.
Wie stellt man das Mikroskop scharf?
Der Kreuztisch sollte zu Beginn fixiert und danach nicht mehr bewegt werden. Danach regulierst Du über den Grob- bzw. den Feintrieb (die beiden Rädchen an der Seite des Stativs) den Fokus. Dadurch dass die Brennweite länger bzw. kürzer wird, kannst Du die Probe scharf erkennen. Du merkst es, wenn die Brennweite stimmt, dann ist das Bild perfekt scharf.
Warum kann ein Mikroskop nicht alles vergrößern?
Das hängt mit der Längenwelle des Lichts zusammen. Sie liegt, je nach Anteil des Lichts, zwischen 380 und 780 Nanometern. In diesem Bereich können sichtbar unterscheidbare Punkte dargestellt werden. Wenn Du allerdings versuchst, einen Gegenstand darzustellen, der kleiner ist als die Wellenlängen, wird er nicht mehr deutlich abgebildet. Deshalb braucht man für alle Strukturen wie Viren oder noch winzigere Dinge ein Elektronenmikroskop, da Elektronen kleiner sind und dadurch feinere Strukturen abbilden können.
Wie stark muss die Vergrößerung am Mikroskop sein, um Bakterien zu betrachten?
Für die leichter zugänglichen Bakteriensorten brauchst Du eine 500-fache Vergrößerung, andere werden erst bei bis zu 1000-facher Vergrößerung sichtbar. Allerdings sollte Dir klar sein, dass Du sie auch mit dieser Vergrößerung nicht unbedingt super scharf zu sehen bekommen wirst. Im Übrigen sollte die Qualität der Linsen hochwertig sein, um ein hochauflösendes Bild zu erhalten.
Welches Mikroskop braucht man, um Insekten zu beobachten?
Um Insekten abzubilden, brauchst Du ein Stereomikroskop. Die Vergrößerung ist meistens nicht gewaltig, aber das muss sie auch nicht sein, um die Feinheiten der Tiere in allen Einzelheiten zu erkennen. Ein Stereomikroskop ist nicht zu verwechseln mit einem Binokular-Lichtmikroskop, das Präparate durchleuchtet.